Auch wenn mein letzter Bericht schon einige Wochen her ist, okay … Monate her ist, so habe ich weiterhin vor, euch von meinen Lesungen wissen zu lassen. „Timmy und die Allergomörder“ startet sozusagen in Runde Zwei. Diese wird nicht ganz so intensiv wie in den vergangenen Monaten (bedenke man meine Termine im Mai 2011), aber ich werde mein Bestes geben, euch nicht zu enttäuschen.

In diesem Schuljahr wird es dennoch weniger Lesungen geben, da ich nun auch Workshops anbiete. Dazu muss ich mich um mein Studium und mein Lektoratsjob beim Wölfchen Verlag kümmern. Und wie sagte mein Opa immer so schön? „Auf allen Hochzeiten kann man nicht gleichzeitig tanzen, da tun einem nur die Füße weh.“ 😉 Aber keine Bange, ihr seht ja, dass meine Spalte mit Terminen bereits ordentlich gefüllt ist.

All diejenigen, die auf weitere Berichte aus Brandenburg warten, muss ich leider noch hinhalten. Den Winter über reise ich durch Berlin. Allein weil ich mich nicht traue, mit meinem Auto über Schnee und Eis zu fahren und das Zugchaos letztes Jahr einfach zu gewaltig war. Obwohl ich jetzt schon dunkle Ringe unter den Augen bekomme, wenn ich daran denke, wie unzuverlässig die BVG und die SBahn fahren … Manchmal müsste man blinzeln können oder einen fliegenden Teppich besitzen. Aber naja.

Die zweite Runde startete am 30. September, dem letzten Schultag vor den Herbstferien, als ich die Grundschule am Hamburger Platz in Weißensee besuchte. Praktischerweise bin ich einen Großteil der Strecke mehrfach im Sommer gefahren, so fand ich mich gut zurecht. Ich kann fast von Glück reden, da ich die Nacht zuvor kaum geschlafen hatte. Wenn der Kopf immer weiter an neuen Ideen tüfteln will, kommt man einfach nicht zur Ruhe.

Das Einzige, das wie immer katastrophisch war (und ich meine das Wort wirklich so): die Parkplatzsuche. Berliner Parkplätze und mein Fiat Doblo können einfach nicht miteinander. Obwohl ich viel, viel zu früh los bin für eine Strecke, die laut google maps keine acht Kilometer lang ist, bin ich fast zu spät gekommen. Nur weil ich mich beim Einparken zu Tode kurbelte, um dann doch mit einem Reifen auf dem Bürgersteig zu stehen.

Ganz ehrlich, meine erste Lesung im neuen Schuljahr wollte ich nicht damit beginnen, zum Sekretariat zu joggen …

Die Lesungen in den vierten Klassen selbst fanden in der Schulbibliothek statt und zumindest rannte ich der Lehrerin, die den Termin organisierte, direkt in die Arme. (Das ist eindeutig mein heimliches Supertalent. 😀 ) Vom Gebäude und der Atmosphäre kann ich diesen mal nur wenig berichten, wie gesagt, ich musste sprinten. Und kaum war der Aufbau erledigt strömten die Kinder durch die Tür.

Was mir jedoch während der Lesung auffiel, ist wie schwer Kinder heutzutage still sitzen können. Ich merke dies immer wieder, besonders bei den Jüngeren. Gut, es war der letzte Tag vor den Ferien, da konnte ich mich als Schülerin auch nicht konzentrieren! Wenn man aber aus den Augenwinkeln ständig Kinder sieht, die auf ihren Stühlen rutschen und mit den mitgebrachten Heften spielen – da wird man ja selbst unruhig! Also entschied ich mich spontan für ein wenig Sport und habe meine kleinen Zuhörer damit ganz schön irritiert. In der Mitte meines ersten Leseparts stoppte ich und bat die Klasse aufzustehen, die Glieder auszuschütteln und sich dann wieder bequem hinzusetzen. Das bewirkte ein wahres Wunder: Plötzlich saßen wieder alle still und lauschten konzentriert. Kein Wackeln, kein Drehen mehr, zumindest bis zur Fragerunde, an der die Kinder sich mit Elan beteiligten. Diese Technik sollte ich mir definitiv merken! 😉

In fast alter (fast schon ehrwürdiger Tradition) habe ich die Schülern natürlich nach ihren Berufswünschen gefragt. Sowohl nach den normalen, aber auch nach Berufen, die man nur in Onnipolis ausüben kann.

Dabei bekam ich folgende Antworten:

  1. Polizistin, wobei das Mädchen erklärte, dass sie dabei auch morden darf?!
  2. Chemielaborant
  3. Springreiterin
  4. Tierschützerinnen und zwar eine ganze Menge davon
  5. Kriegstreiber – der Junge fand meinen Vorschlag, KriegsVERtreiber zu werden, nur wenig amüsant
  6. Verlierer (ja, alles ist möglich)
  7. Profifußballer. Der Junge wusste auch schon, dass er entweder für Dortmund, Wolfsburg oder Bayern München spielen möchte. Und natürlich für die deutsche und die spanische Nationalmannschaft. Eine sehr kuriose Mischung, besonders wenn man kein Spanier ist.Tevez angeblich aber schon.

Dafür traf ich auf den ersten Jungen, der für seine signierte Ausgabe eine Quittung verlangte. Zwar habe ich meinen Quittungsblock immer dabei, aber genutzt habe ich ihn selten, um nicht zu sagen nie? Es war zumindest eine Erfahrung mit einer Traube Viertklässlern zu fachsimpeln, wie man eine Quittung ausfüllt.

Mein Besuch in der Grundschule am Hamburger Platz war zwar kurz, aber reichte meiner Stimme, die noch geschwächt war von der letzten Erkältung. Jedoch durfte ich mich ein zweites Mal zu Tode kurbeln, als ich versuchte wieder aus meiner Parklücke zu entkommen. Die Autofahrer der Wagen vor und hinter mir ließen mir nämlich keine zehn Zentimeter Platz!

Im diesen Sinne: STAY TUNED

 

 

Die Lesereise geht weiter

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