Inhalt:

Nate begibt sich auf die Suche nach dem Dämon, der seine Eltern tötete, während Lilli, Sandy und Richie die Dämonen einfangen, die sich über Seattle verteilt haben und Chaos stiften.
Figuren:

Die Figuren sind sich treu geblieben, doch leider gab es durch die Handlung eine Trennung der Jugendlichen. Dadurch brach die Konstellation zwischen Sandy und Nate weg (die den Charme des ersten Bands ausmachte). Nur Lilli und Richie zu folgen, las sich nur halb so spannend, besonders weil Sandy zur Randfigur degradiert wurde. Zwar wurde Mr. Neebor weiter ausgebaut, im alten Stil, gleichzeitig konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass zwei Drittel des Buches nur geschrieben worden sind, um Carma für einen eventuellen vierten Band einzubauen. Die Figuren entwickelten sich nicht und die Dämonen, die noch den Witz den ersten Bandes ausgemacht haben, gingen völlig unter (sowohl sprachlich als auch inhaltlich).
Sprache:

Im ersten Drittel des Buchs schaffte es der Autor den Sprachstil und seine Detailverwertung einzuhalten, danach verlor das Buch seinen sprachlichen Reiz. Die witzigen Dialoge fehlten, die Gefühlsebene der Figuren fehlte, und der souveräne, rein objektive Erzähler begann zu nerven, je länger man las. Außerdem waren die Dämonenbeschreibungen schwach. In den Bänden zuvor konnte man sich die Dämonen gut vorstellen, in diesem wurden sie nur abgehandelt.
Wiederholungen. Wiederholungen. Wiederholungen. In den Dialogen wird breitgetreten, was die Kinder alles gerettet haben, wofür Nate die Schuld trägt, … Der Erzähler zeigte oder erklärte ein Ereignis, was die Figuren ein paar Seiten später noch einmal nachträglich begriffen. Wiederholungen ohne Ende.
Kritik:

Wie kann man bei 222 Seiten so lange die Figurenstränge parallel laufen lassen? Was hatte diese Plastikinsel auf sich? Was war denn nun die Haupthandlung? Ich weiß es immer noch nicht …
Was sollte das Belehren? Ich habe keinen Ökoroman gekauft, sondern ein Buch über Dämonenhüter. Verschmutzung, Abfälle, Plastik, wie Schleichwerbung… Wenn dann möchte ich unterschwellig belehrt werden, und nicht, dass man mit den Finger drauf zeigt.
Die interne Logik wurde über Bord geworfen. Erstens wusste Nate schon im zweiten Band, wer seine Eltern tötete, dann wird es ihm später erneut klar – als hätte er es einfach mal vergessen. Eine Statue, die alles plättet, aber dann an eine Laterne gekettet wird. Hm … Nein, danke!
Zusammenfassend:

Eigentlich war ich fest davon überzeugt, den letzten Band der Reihe zu lesen, aber das Buch wirkte, als hätte der Autor sich krampfhaft etwas aus den Fingern gezogen und sich dabei auch noch in seiner eigenen Geschichte verlaufen. Der erste Band war genial, der zweite baute ab (stilistisch und thematisch), doch der dritte war einfach nur mies. Es gab keine kausalen Zusammenhänge, Szene wurde an Szene gebunden; Details ohne Sinn, … 14,95 Euro für 222 Seiten zähes Lesen sind einfach happig.
Daher vergebe ich nur knappe 2 von 5 Sternen an „Fiese Finsterlinge“ und verspüre so gar keine Interesse an einer Fortsetzung.

Rezension : Royce Buckingham – Fiese Finsterlinge

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