Am 28. Februar habe ich meine Lesereise mit „Timmy und die Allergomörder“ in der BIP Kreativitätsgrundschule in Berlin-Weißensee beendet.
Der Anfang war zumindest einer der chaotischsten Momente schlechthin. Ich hatte ja schon tagsüber im Radio gehört, dass meine Autostrecke von Ampelausfällen und Baustellen geplagt wird, also habe ich genug Zeit eingerechnet. Ich habe mir sogar Zeit genommen, um vernünftig einzuparken, jaja. Nur dann stellte sich mir das entscheidende Problem entgegen. Die Schule war eine Baustelle! Die netten Bauarbeiter, erklärten mir, dass für dieses Jahr das Gebäude renoviert wird und die Schule umgezogen sei?
Und wohin?
Das war die Frage. Gott sei Dank habe ich mobiles Internet und so ganz schnell die Schule an der Leitung, um meine Verspätung anzukündigen und die neue Adresse zu suchen. Pünktlich habe ich dennoch nicht geschafft, nicht mal, wenn ich gerast wäre. Die letzte Lesung auf meiner Reise und gleichzeitig die erste, bei der ich zu spät kam. 🙁 Ein Graus! Aber leider nicht zu ändern…
Ich gebe zu, ich habe auf meinem Hinweg zur Schule nicht besonders auf die Umgebung geachtet, ich wollte nur schnell weiter, damit die Kinder nicht noch länger warten mussten. An diesem Dienstag hielt ich zwei Lesungen vor den vierten bis sechsten Klassen ab. Ich konnte mein nostalgisches Gefühl nicht abschütteln, dazu die Zeitnot, und irgendwie habe ich meinen halben Anfang vergessen. Ich war ziemlich aufgewühlt, leider, aber beim Lesen habe ich mich gefangen (es geht nichts über einen Text, den man auswendig kann) und ich glaube, es ist kaum jemanden aufgefallen. Außer vielleicht der Französischlehrerin, die sich beide Lesungen anhörte. Die zweite Runde verlief nämlich wieder wie gewohnt. Da griffen alle Zahnräder ineinander und die Lesung verlief wie gewohnt. Der Anfangspart, wenn Timmy in Onnipolis ankommt und über die seltsamen Berufe des Laternenauspusters und des Glaspolierers staunt, und bei seiner neuen Familie ankommt. Meine Frage, was die Berufswünsche der Kinder sind, Timmys Versuche einen Beruf zu finden, der ihn Spaß macht, und wie die Allergomörder arbeiten und was hinter ihnen steckt. Die große Enthüllung, dass Timmy … – Nein ich möchte ja nicht zu viel spoilern. Dafür müsst ihr schon das Buch lesen. 😉
Der Abschluss an der BIP war schön, ich wandelte zwischen Bekannten und Überraschungen, die Kinder einem auch nach x Lesungen immer noch aufwarten. Schon vor Monaten durchdachte Antworten, spontane Details, die ich nie so herausgegeben habe, ich habe mir nichts für meine Lesung vorgenommen – außer diese einfach Laufen zu lassen, nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten sozusagen. Als die Kinder sich dann nach den Autogrammen bedankten und klatschten, fiel der imaginäre Vorhang. Die Vorstellung war zu Ende und ich war erleichtert.
Als ich wieder zu Hause war, um am gleichen Abend meinen Lesekoffer auspackte und mein Vorlesebuch, die Flyer, Lesezeichen und Sticker wegräumte, fühlte ich mich glücklich und traurig zugleich. Vierzehn Monate bin ich durch Berlin und Brandenburg gefahren, um Kindern vorzulesen, und dann war es erstmal vorbei. So viele schöne und ein paar nicht ganz so schöne Erinnerungen, viele Erfahrungen und Dinge, die ich nicht missen möchte, aber nun erstmal vorbei waren. Fast so als könnte ich zwei Menschen sehen, das Ich vor meiner Reise und das Ich nach meiner Lesereise. Ich konnte die Veränderungen sehen, die ich durchlebt habe, all die Momente aufgereiht wie die Perlen einer unbezahlbaren Kette, die ich jetzt mit mir trage. Einen Abschnitt meines Lebens habe ich beendet, und die Frage, die ich mir dann stellte, war: Was passiert als Nächstes?
Und glaubt mir, die Antwort herauszufinden, kann ich kaum erwarten.

Lesereise vorerst beendet

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