Ich weiß nicht, wie es bei anderen Geburtstagsfeiern gehalten wird. Aber bei uns konnte sich das Geburtstagskind (egal in welchem Alter) einen Kuchen wünschen. Dazu gab es immer noch den Standard Marmorkuchen oder Käsekuchen, der heiß begehrt und schnell verspeist wurde. Da ich Backen liebe und mich zu meinem Geburtstag jedes Jahr mit einer Torte selbst überrasche, darf natürlich auch Dominic sich einen Kuchen wünschen. Leider kommen dann so kreative Antworten wie: Ich mag es fluffig und mit einem fetten Strich Nougat in der Mitte. Nein, besser einem doppelten Strich Nougat. Für mich bedeutet dies nichts anderes als eine Suche in meinem Kopf und danach im Internet, um fündig zu werden. Dieses Mal probiere ich mich an der Abwandlung einer Boston Cream Pie. Die Sahnecreme wird durch das erwünschte Nougat ersetzt.
Das Rezept ist eigentlich ganz einfach:
Boston Cream Pie
Zutaten
Für die Füllung: 475 ml Vollmilch, 2 Eier, 200 g Zucker, 60 g Mehl, 30 g Butter, 1 Bourbonvanille-Aroma (z.B. Dr. Oetker)
Für den Kuchen: 3 Eier, getrennt, 200 g Zucker, 180 g gesiebtes Mehl, 1 EL Kakaopulver, 1 gestr. TL Backpulver, 30 ml Milch oder Wasser
Für den Schokoladenguss: 30 g Zartbitterschokolade, 45 ml Milch oder Sahne, 1 TL Wasser, knapp 120 g Zucker, Schlagsahne zur Verzierung
Zubereitung der Füllung: Milch aufkochen und abkühlen lassen. Mehl und Zucker mischen, Eier aufschlagen und nach und nach die Mehl-Zucker-Mischung einrühren, bis eine glatte Masse entsteht. Die warme Milch in dünnem Strahl zufügen, gut vermischen. Auf einer Herdplatte bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren erwärmen und sobald die Mischung zu kochen beginnt, die Butter zugeben. Die Creme kochen, dabei ständig rühren, damit sie nicht anbrennt, bis sie eindickt und die Masse schwer zur rühren ist… Topf vom Herd ziehen, Vanillearoma dazugeben und gut vermischen. Falls die Masse klumpt, kann man sie nach Fertigstellung durch ein Sieb streichen und wieder glattrühren. Creme kühlstellen.
Zubereitung des Kuchens:
Ofen auf 180° vorheizen. Den Boden von zwei Springformen von 23 cm Durchmesser fetten, mit Backpapier auslegen.
Mehl und Backpulver sieben, Eiweiße steif schlagen. Eigelbe schlagen und dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen bis die Masse hell und dick ist (mind. 15 Min.). Milch oder Wasser zufügen, dann die Mehl/Backpulver-Mischung nach und nach zugeben und das steif geschlagene Eiweiß vorsichtig unterheben. Die Masse teilen, unter eine Hälfte 1 EL Kakaopulver rühren und in die vorbereiteten Formen füllen. Ungefähr 20–25 Min. backen. Kuchen 5 Min. in der Form stehen lassen, dann herausnehmen und auf einem Rost auskühlen lassen.
Den dunklen Boden in eine Pie-Form (Haushaltswarengeschäft) oder in eine Springform legen, mit einer dicken Lage Creme bestreichen, dann mit dem hellen abdecken.
Zubereitung Schokoladenguss:
Schokolade bei geringer Hitze schmelzen lassen, dann Sahne oder Milch und zum Schluss den Zucker nach und nach zugeben bis er sich gelöst hat. Sollten sich Zuckerkristalle am Topfrand absetzen, diese mit einem in kaltes Wasser getauchten Backpinsels abstreifen, sonst wird der Guss körnig. Die Mischung rühren bis sie zu kochen beginnt, dann 5 Min ohne Rühren kochen lassen. Unmittelbar danach die heiße Schokolade von der Mitte aus auf den Kuchen gießen, und an den Seiten herunter laufen lassen. Nicht verstreichen, der Guss glänzt sonst nicht mehr. Zügig arbeiten, da er schnell fest wird. Nach Belieben mit Schlagsahne verzieren kühl stellen.
Ich gebe zu, ich habe geschummelt. Erstens habe ich fertige Nougatcreme geholt, die man nur in Wasserbad legen muss. Zweitens liebe ich die Kuchenkuvertüre von Schwartau und wir haben einen Nuss-Allergiker in der Familie. Ja, steinigt mich, aber der Teig, der ist selbst gemacht! 🙂
Leider ist der Teig beim ersten Versuch nicht richtig aufgegangen. Daher empfehle ich. Erst das Ei mit dem Zucker zu verrühren, und das dann zum Mehl zuzugeben. Dann klappt es. Mein zweiter Versuch ist doppelt so dick wie der erste geworden … Das einzige Problem dabei, ich hatte drei Platten, in unterschiedlicher Größe und Dicke, die irgendwie eine Torte ergeben müssten … Ab hier habe ich den Back-Improvisationsmodus gestartet. Ich hoffe es hat funktioniert, aber das sehe ich erst morgen, wenn ich die überflüssigen Ränder von der Torte abschneide.
Daher habe ich noch schnell ein Blech Cupcakes hinterher geschoben, falls der Kuchen ganz misslingen sollte. Das beste Rezept für diese kleinen Leckerbissen ist immer noch das von Jamie Oliver aus seinem Amerika-Kochbuch. Simpel zu befolgen und keine halbe Stunde später (insofern man die Butter schon vorher hat warm werden lassen), ist man bereits fertig.
Fotos von den vollständigen Kreationen gibt es erst Morgen. Da ich morgen Mittag das Topping für die Cupcakes und die Schokoschicht für die Torte anrühre. Ein paar Stunden müsst ihr noch durchhalten!.