Aus guten Grünen sollte man als Autor auf Füllwörter und unwichtige Adjektive verzichten. Diese blähen den Text auf und verschleiern die klare Sprache.

Am besten gebe ich ein Beispiel:

Der groß gewachsene, strohblonde Kerl lehnte so lässig an der schwach leuchtenden, sowie schnell flackernden Straßenlaterne, wie ein sehr gelangweilter Mann.

Das war das Schlimmste, das ich mir spontan aus den Fingern saugen konnte. Aber ich glaube, dass diese Sprache nicht klar und verständlich ist, sollte bewiesen sein.

Ich würde ch es so abändern:

Der groß gewachsene Kerl lehnte an der Straßenlaterne.

Alles Weitere – je nach Wichtigkeit, oder ob es fürs Stimmungsbild nötig ist – kann in seinem eigenen Satz erwähnt werden.

Im radikalsten Falle:

Der Kerl lehnte an der Straßenlaterne.

Natürlich ist diese Abänderung eine Frage des Stils, dennoch sollte man darauf achten, dass Sätze nicht ausufern. Schreibwerkstätten und Lehrgänge predigen, dass man ein Auge für diese Füllwörter entwickeln sollte. Es ist aber nicht leicht, seine eigenen Fehler zu erkennen. Häufig genug übersehe ich Füllwörter und überflüssige Adjektive. Selbst beim zehnten Lesen!
Daher halte ich mir meine Fehler gerne vor Augen, in dem ich ein Unterprogramm der Letter-Factory nutze.

Im Endeffekt besteht das Hilfsprogramm daraus, dass man einen Textabschnitt in das Eingabefeld kopiert und auswählt, wie die Füllwörter angezeigt werden sollen. Also, ob man sie in Klammern setzen sollte, mit ‚xxx‘  überdecken oder ganz löschen möchte.

Wie bei allen Hilfsprogrammen: Sicherlich wird es viel herausfiltern, aber man sollte sich dennoch auf die eigenen Augen und die eigene Logik verlassen. Adjektive, die an den richtigen Stellen gesetzt sind, können eine herausstechende Wirkung auf den Text haben. Was man wirklich nutzt und was man besser weglassen sollte, entscheidet letztendlich der Autor. Es gibt auch genug Adjektive, die man falsch setzen kann (die wohl riechende Öllampe). Leider kann das Programm dies nicht unterscheiden, sonder sucht rein nach überflüssigen Worten..

Oft unterschätzt – Füllwörter filtern

Ein Kommentar zu „Oft unterschätzt – Füllwörter filtern

  • 18. Januar 2012 um 17:03 Uhr
    Permalink

    Im Heftroman-Genre wäre der Beispielsatz nur wenig überfüllt. Da würde das Gegenteil eines Füllwörter-Filters, also ein Füllwörter-Generator, manchmal nicht schaden.

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