Am 25.5.2011 lud die Thalia-Filiale in den Borsighallen Berlin – Tegel zur Lesung von Susan Elizabeth Phillips ein. Ich freute mich riesig, da ich ihre Bücher schon seit Jahren lese. Besonders diejenigen, die sich um das Football Team der Chicago Stars drehen. Ich bin zwar kein Seppie, aber dennoch ein treuer Fan. (Als Seppies bezeichnen sich die Anhänger der Autorin im Netz.)

Da meine Schwiegermama mich im Juni 2010 zu Lara Adrian mitnahm, war es an der Zeit, sie einzuladen. Wir kamen viel zu früh an – wie immer 😉 – und genossen, im fast ausgestorbenen Center shoppen und Eis essen zu gehen. Mein „Heim – Thalia“, wie ich die Filiale nenne, ließ zum Ladenschluss ein. Im hinteren Teil des Ladens waren drei Bereiche zum Sitzen aufgebaut wie im Altarraum einer Kirche. Mittelteil und zwei Seitenflügel. So weit ich es überblicken konnte, hatten sich nur vier Männer getraut zu kommen. Zwei davon waren offensichtlich die Fahrer ihrer Frauen. Plus ein Fotograf und ein Tontechniker. Mädelsabend gesichert! 😉

Von meinem Platz aus in einem Seitenflügel hatte ich eine gute Sicht auf das Podium und die vielen dezent pinken Bücher, um die es sich am Abend drehte. Die Autorin stellte ihr neuestes Buch »Der schönste Fehler meines Lebens« / »Call me irresistible« vor. Begleitet wurde sie von der Kölner Bürgermeisterin, die durch den Abend führte, und der Schauspielerin Michaela May, die man aus Produktionen wie dem Traumschiff kennt. (Laut meiner Schwiegermutter 😉 )

Die Lesung begann pünktlich zur Prime Time und Susan Elizabeth Phillips stellte sich ihrem Publikum vor. Ich war überrascht, dass sie seit den 80er Jahren Bücher schreibt – eine verdammt lange Zeit. Aber Zeit zum Nachdenken hatte ich nicht wirklich, da dieses Energiebündel von Frau mich in ihren Bann zog. Unbändig fröhlich, immer am Lächeln. Direkt nach ihrer Begrüßung zückte sie ihre Kamera und knipste mit einem lauten »You look so good« ihre Zuhörer.

Bevor die Lesung begann, stellte die Kölner Bürgermeisterin noch ein paar Fragen an die Autorin. U.a. was der Grund für den Erfolg ihrer Bücher sei, und ob sie sich niemals davor fürchte, einen Flop zu landen. Frau Phillips, am liebsten würde ich sie Susan nennen, da sie mir während des Abends eher wie eine Freundin vorkam … Also, Frau Phillips beugte sich zum Publikum vor, grinste und antwortete selbstbewusst: »My beauty.« Die ganze Filiale lachte schallend.
Aber die Frage nach dem Erfolg oder Misserfolg sei für sie typisch deutsch. Als Amerikaner ist man davon überzeugt, dass jedes Buch ein Erfolg wird. Vielleicht sollte ich mir eine Scheibe von diesem unerschütterlichen Glauben abschneiden. 😉

Phillips las in einem schnellen Tempo, betonte aber klasse. Besonders diesen schleppenden, texanischen Akzent, den die Männer im Buch inne haben. Auch Frau May stellte ihre deutschen Parts hervorragend da, in dem sie rasch zwischen den einzelnen Figurenstimmen wechselte. Verglichen mit anderen Buchvorstellungen wurde unglaublich viel gelesen! Sechs oder sieben Parts; wenn ich mich recht entsinne. Was für mich sehr überraschend war!

Die Fragen während der Q & A – Zeit waren so bunt zusammengestellt, dass ich einen Teil zusammenfasse. Zunächst: Es wird erstmal kein weiteres Chicago Stars Buch geben. 🙁 Da der Autorin noch keine gute Idee gekommen ist, und die Charaktere, um die es sich drehten könnte, noch zu jung sind. Wenn am Ende der langen Wartezeit wieder ein gutes Buch auf meinem SuB landet, kann ich die kommenden Jahre verschmerzen.
Lucy, war die eigentliche Hauptfigur in »Der schönste Fehler meines Lebens«, aber beim Schreiben merkte Frau Phillips, dass kein Konflikt entstand, und so baute sie Meg ein. Lucy wird ihre eigene Geschichte bekommen, aber da dümpeln noch über 400 nicht überarbeitete Manuskriptseiten im Ungewissen.
Frau Phillips wurde vom »Catcher in the Rye« geprägt. Da dies das Buch war, dass sie lehrte, Umgangsprache zu benutzen und Interpunktionsschlachten zu führen. So wie ihre Leser es in ihren Büchern schätzen. Im Rahmen der Veranstaltung besuchte sie zum ersten Mal Berlin. Aufgrund ihres Alters kannte sie Berlin immer nur als verbotene, geteilte Stadt, und war umso faszinierter von dem, was sie rund ums Brandenburger Tor sah.
Dazu erzählte sie mit einem Lächeln, wie sehr sie ihre Seppies bewundert. Bevor Frau Phillips in ihren Archiv blättert, weil sie eine Trikotnummer einer Figur oder dergleichen vergessen hat, postet sie es einfach auf der Pinnwand ihrer Homepage. Keine fünf Minuten später erscheint dann die richtige Antwort und die Seppies liegen niemals falsch. Genauso ist die Autorin begeistert von Facebook. Als sie am Montag in Hamburg einen Geldautomaten suchte, postete sie diese Frage auf ihrer Pinwannd und es dauerte wieder nur wenige Minuten, bis die Antwort erschien. Das Lustigste daran: Besagte Helferin saß ein paar Stunden später in ihrer Lesung! 😉

Zum Abschluss fand noch eine Signierstunde statt, bei der ich für eine Bekannte auch ein Buch mitgebracht hatte. Natürlich fragte ich auch Frau May nach einem Autogramm. Wenn schon, dann jagt man doch alle Unterschriften?
Bei einer Unterhaltung mit Frau May, ließ ich fallen, dass ich ebenfalls Bücher schreibe, wenn auch Kinderbücher. Dies mache ich mittlerweile derart unterbewusst – das Autorendasein ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Frau May jedoch reichte mich direkt an die anwesenden Lektoren von Blanvalet und Ullstein weiter. (Selbst wenn diese beiden Verlage keine Kinder- und Jugendbücher veröffentlichen.)

Ähm jaa … Ich war so überrumpelt, ich Schussel habe ich es geschafft, beim Greifen meiner Sachen mich an einem Poster zu schneiden. Während mein Kopf unpraktischerweise auf Sendepause schaltete, durfte ich den beiden Damen erst erklären, dass ich mit meinem blutenden Finger, niemand die Hand geben konnte. Wie … peinlich!

Dennoch war ich nicht auf dieses Treffen vorbereitet. Die Lesung war als eine Belohnung für die anstrengenden letzten Wochen gedacht. Nicht um Lektoren zu treffen … Natürlich stellten die beiden Damen die Frage, ob mein Name nur ein Künstlername sei. Langsam habe ich das Gefühl, ich sollte mich direkt mit meinem Perso vorstellen. Ja, ich klinge wie Cornelia Funke, aber das ist doch das letzte Kriterium, das meine Texte beurteilen sollte. Oder?
Aber vielleicht sollte ich Lesungen immer unter dem Standpunkt betrachten, Verlagskontakte zu knüpfen. Auf jeden Fall leitet die Lektorin von Blanvalet meinen Flyer von Timmy und meine Karte an Penhaglion weiter! Ich habe noch nicht verstanden, was dieses Treffen bedeutet, aber meine Karte landet bei einem Verlag von RANDOM HOUSE! Ja, ich bin irre … 😀

Die nächste – für mich – interessante Lesung ist am 9. Juni, wenn Trudi Canavan ihren zweiten Band »Sonea« vorstellt. Ich kenne zwar kein Buch von ihr und es ist der Abend vor meinem Geburtstag, aber mal schauen, ob es klappt. Es ist so leicht, nach Tegel zu kommen, da sollte ich es mir nicht entgehen lassen. 🙂

Stay tuned!

Susan Elizabeth Phillips stellte ihren neuesten Roman in Berlin – Tegel vor

2 Kommentare zu „Susan Elizabeth Phillips stellte ihren neuesten Roman in Berlin – Tegel vor

  • 28. Mai 2011 um 23:10 Uhr
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    Ich weiß nicht, ob man das sagen kann, aber: Glückwunsch! 😉
    Dafür, dass du nicht vorhattest Kontakte zu knüpfen, hast du es geschafft deinen Namen an Penhaglion weiterzuleiten. Vielleicht melden die sich ja bei dir. Viel Erfolg!

  • 30. Mai 2011 um 07:02 Uhr
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    Danke dir! Ich bin immer noch überrascht und starre die Visitenkarte der Lektorin an meiner Pinnwand an. 🙂
    Irgendwie sollte ich das immer so machen – klappt überraschend gut.

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