Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass das Buch eher für Leser rund um zehn Jahre geeignet ist und ich es unter diesem Standpunkt bewertet habe.

Inhalt: Rose ist ein Waisenhausmädchen im Londoner 19. Jahrhundert. Sie weiß nichts über sich oder ihre Herkunft, außer dass sie ein besonderes Talent besitzt: Sie kann Bilder auf glatte Oberflächen beschwören. Als sie eine Anstellung im Hause Fountain – dem Hofzauberer des englischen Königs – als Dienstmädchen bekommt, merkt Rose schnell, was hinter diesem Talent steckt: Sie kann zaubern und muss dies unter allen Umständen verheimlichen. Dienstmädchen dürfen nämlich nicht magisch sein!

Sprache und Figuren: Die Sprache ist dem Lesealter angemessen, klar und einfach. Ohne schwierige oder ellenlange Satzkonstruktionen. Die gezielten Wiederholungen von wichtigen Informationen oder Geschehnissen können einen erwachsenen Leser vielleicht stören, für Kinder sind sie aber gut in die Geschichte eingeflochten. Dazu sind die Kapitel kurz gehalten, sodass man das Buch ideal zum Vorlesen benutzen könnte.
Die Figuren besitzen liebevolle Eigenarten, sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren. Roses Freude darüber, Schuhe und Mütze zu besitzen, die ihr passen und nicht abgetragen sind, oder wie sie ihre erste Schokolade nascht, gehen einem beim Lesen ans Herz. Am liebsten würde man dieses Mädchen für ihre Bescheidenheit und Tüchtigkeit fest drücken wollen.
Das absolute Highlight ist jedoch der Kater, Gus. Seine Mischung aus menschlichen und tierischen Verhalten (je nachdem was gerade von Vorteil ist), bringt einfach nur Spaß beim Lesen.
Ein bisschen gestört und verwirrt haben mich die Namen, die oft sehr ähnlich klangen. Sarah und Susan, Mrs Brigdes und das Miss Bridget’s Waisenhaus, Amy, Alice und Anny, die später entführt werden – es gibt mehr Buchstaben im Alphabet als diese!

Kritik: Das Buch war anfangs sehr erklärend und las sich etwas zäh, weil kaum etwas passiert. Doch kaum hatte sich Rose in ihrer neuen Anstellung eingelebt und man hatte sich als Leser ein Bild über den Haushalt von Mr. Fountain gemacht, wollte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Gestutzt habe ich über die riesige Schrift und die großen Absätze. Für Erwachsene liest sich das Buch wie eine Mogelpackung, da man sich wundert, warum man so schnell vorankommt.  An einem Abend habe ich ca. 60 Seiten in knappen zwei Stunden vorgelesen. Das schaffe ich sonst nie! Für Kinder, vermute ich, ist die Schrift jedoch angenehm zu lesen.

Zusammenfassend: „Rose und das Geheimnis des Alchemisten“ bietet dem erwachsenen Leser nichts Neues, die Welt eines Dienstmädchens ist schon in vielen Büchern verarbeitet worden. Aber die Autorin schafft es mit sehr gut gewählten Details, Rose unglaublich bildlich und lebendig erscheinen zu lassen. Ich schmunzel mir jetzt noch einen, als dieses Mädchen stolz darüber war, zum ersten Mal in ihrem Leben Handschuhe zu besitzen!
Die Story ist in sich stimmig und rund aufgebaut, als Leser wird man langsam in die Geschichte gezogen und die Hinweise, dass etwas nicht mit rechten Dingen zu geht, verdichten sich nach und nach.
Dies war mein erstes Buch von Holly Webb und jetzt kann ich definitiv nachvollziehen, warum so viele Kinder ihre Werke mögen. Rose werde ich auf jeden Fall weiter lesen, es warten ja noch drei weitere Bände auf mich.

Abschließend vergebe ich 4 von 5 Sternen an „Rose und das Geheimnis des Alchemisten“. Wirklich empfehlenswert!

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Rezension : Holly Webb – Rose und das Geheimnis des Alchemisten (Band1)

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