Inhalt: Zed Benedict umgibt ein Geheimnis. Mit seiner Arroganz, seiner Unnahbarkeit, seinem Zorn schüchtert er alle ein: Lehrer, Mitschüler. Auch Sky, die sich, allerdings heimlich, stark zu dem unverschämt gut aussehenden Jungen hingezogen fühlt. Doch dann hört sie plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf… und er versteht ihre gedachte Antwort!

Als Zed daraufhin behauptet, Sky sei sein Seelenspiegel, sein ideales Gegenstück und ein Savant wie er, ein Mensch mit einer übernatürlichen Gabe, glaubt Sky ihm kein Wort. Und will ihm nicht glauben – denn tief in ihr drinnen rührt sich eine Fähigkeit, vor der sie eine Höllenangst hat…

Figuren:

Sky ist eine Hauptfigur voller Zweifel und Ängste. Gegenüber sich selbst als auch ihren Mitmenschen. Um so schöner ist es zu verfolgen, wie Zed sie langsam aus diesem Schneckenhaus herauslockt. Mit Geduld, mit Streitereien und viel Zuneigung (was ich in diesem Genre aber auch erwartet habe). Dennoch verfällt Sky nicht dem Klischee und verliebt sich Hals über Kopf in Zed. Sie muss lernen ihn zu vertrauen, auch wenn sie von Anfang an spürt, dass sie etwas Besonderes verbindet und sei es nur der Hang zur Musik. Und das macht in meinen Augen Sky zu einer sehr lebensechten Figur.

Zed ist zunächst ein Teenager, der rebelliert, der leicht wütend wird, auch wenn man im späteren Verlauf des Buches noch einen sehr guten Grund dafür präsentiert bekommt. Aber er wird nach und nach ruhiger, geerdeter, sowie man es eben über Savants sagt, die ihren Seelenspiegel finden. Da erwacht plötzlich ein Beschützerinstinkt in ihm, der fast schon kitschig ist, aber genau das ist, was Sky benötigt. Die Versicherung, dass er immer an ihrer Seite ist, ihr hilft, auf sie aufpasst. Gerade bei dem, was in ihrer Vergangenheit verborgen liegt. Zed liebt Sky bedingungslos, während Sky diesen Schritt noch lernen muss, aber bis dahin ergänzen sich diese beiden Figuren blendend.

Die Fähigkeiten von Sky und Zed verbinden sie zwar miteinander, sind aber nicht ausschlaggebend für ihre Entwicklung, sondern eher der Punkt, der die Handlung antreibt und verkompliziert.

Sprache:

Der Erzählstil ist leicht und geprägt von Skys Gefühlsleben. Besonders ihre Angewohnheit, in Tagträume abzudriften und die Welt mit Comicfiguren vergleichen (fast wie eine Schutzreaktion) sollte man hervorheben, sie unterstreichen das Wechselspiel von Erzähler und Figursicht. Die Dialoge sind witzig gehalten und zeigen jede Figur in ihrer Eigenart. Eltern, Freunde, Zed, jeder spricht auf seine Weise und ist gut dargestellt. Auch die Witze am Rande, dass die britische Sky nicht jeden amerikanischen Ausdruck versteht, bringen einem immer wieder zum Schmunzeln.

Lob und Kritik:

Nach den ersten Kapiteln bot der Plot noch nichts Neues: Ein Mädchen, das in eine neue Stadt, auf eine neue Schule kommt. Freunde finden und immer wieder dieses leicht schwärmerische Aufblitzen des besonders gut aussehenden Jungen, der alle anderen Mädchen abblitzen lässt und im Allgemeinen eher abweisend ist. Als dann die Szene mit dem Fußballturnier und dem Rafting kam, dachte ich mir, und was ist jetzt das Besondere daran? Ich fühlte mich auch eine gewisse Vampir-Liebesgeschichte erinnert, die mir ganz schön auf den Keks geht. Aber der Sprachstil, Skys sowohl melancholische Innensicht als auch ihre Art, alles mit Comichelden zu vergleichen, ließen mich das Buch nicht weglegen. Außerdem wollte ich doch wissen, was hinter diesen Savants steckte, die der Klappentext andeutete. Das Buch las sich flüssig und brachte mich zum Schmunzeln, besonders die Passagen, wenn die arme Europäerin Sky versucht, den amerikanischen Lebensstil zu vergleichen. So weit so gut. Und dann packte Zed endlich aus! Ich gebe zu, die Idee, die hinter den Savants steckt, ist ebenso wenig neu, aber wie die Autorin es ausgelegt hat, hat mich zum Lesen weiterbewogen. Als würde eine Hülle aufbrechen, erscheint plötzlich ein ganz anderer Zed, der Sky, die unter Bindungsängsten, Schüchternheit und einem mangelnden Selbstbewusst sein leidet, erklärt, dass sie zu ihm gehört und sie für immer zusammenbleiben werden. KAWUMM, das war vielleicht eine Bombe, die die Handlung a) auf den Kopf stellte und b) dem Leser genug spannendes Lesefutter bot, sodass das Buch sich zum wahren Pageturner entwickelte. Denn je mehr Sky sich an diesen Jungen mit den zwei Seiten bindet, desto tiefer zieht es sie in das Netzwerk der Savants, das – logischerweise – alles andere als ungefährlich ist. So sehr ich mich auch am Anfang wunderte,  ab dem Punkt, an dem Zed mit der Sprache rausrückt, steigern sich Tempo und Druck kontinuierlich. Genauso, wie ich es mag. 😉

Ganz besonders passend finde ich den gewählten Titel. Sky muss sowohl sich selbst finden, Zed findet in ihr seinen Seelenspiegel und dann gibt es da noch eine weitere Partei, die sie ausfindig machen könnte, um Zed und seine Familie in Gefahr zu bringen. Wirklich toll gewählt!

Zusammenfassend:

Mir gefiel, wohin sich das Buch entwickelte, es ist nicht nur eine Liebesgeschichte mit einem Jungen mit zu großen Beschützerinstinkt. Sondern Sky muss einige Mauern und Türen einrennen, bevor sie sich selbst findet, ihre Kräfte anerkennt und zu der Liebe steht, die Zed Benedict in ihr auslöst (auf putzige Weise 😀 ). Gemischt mit einer ordentlichen Portion Gefahr, Angst und Verwirrung. Auch die Aussage stimmt in meinen Augen: Es viele Aufgaben und Erlebnisse im Leben, die sich schwerlich allein bewältigen lassen. Mit dem richtigen Partner steht man jedoch alles durch. Die Macht der Seelen(verwandten) lässt einen nicht alles gewinnen, aber zu wissen, dass jemand Besonderes an deiner Seite ist, ist das größte Glück.

Daher vergebe ich für „Finding Sky“ vier von fünf möglichen Sternen.

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Rezension : Joss Stirling – Finding Sky – Die Macht der Seelen

Ein Kommentar zu „Rezension : Joss Stirling – Finding Sky – Die Macht der Seelen

  • 6. Februar 2013 um 03:16 Uhr
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    Very good writing. I am glad your pntoisg that. I hope you can accept my apology for my less good English Skills, I am from France and English is sort of new to me. I will bookmark your blog and keep reading.

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