Das Programm „Papyrus Autor“ nutze ich schon seit einiger Zeit und mittlerweile ist es zu einem zuverlässigen Begleiter geworden, der den Stil meiner Texte prüft. Immer wieder schwärme ich vor Autoren, wie nützlich es doch ist und wie sehr es die Textarbeit vereinfacht. Und da gerade eine neue Version erschienen ist, dachte ich mir, stelle das Programm doch ordentlich auf deinem Blog vor. Arbeitest ja eh gerade damit! (Yupps, ich poliere wieder mal am Feinschliff von etwas Manuskryptischen 😉 )

Also was kann Papyrus-Autor?

Wie auch MS Word bietet es eine Rechtschreib- und Grammatikprüfung an, die auf dem Standard des Duden-Korrektors basiert, ebenso einen Modus, der die Änderungen in einem Dokument nachverfolgt. Das ist nicht das Besondere. Obwohl Papyrus eine Fülle von Synonymen vorschlägt, weit mehr als das normale Office.

Kommen wir zu Punkt 1: Automatische Speicherung

Vielleicht kennt ihr das von Word, ihr tippt wie verrückt an einer Szene oder schreibt eine Email vor und wie aus dem Nichts hängt sich das Programm auf, stürzt der Laptop ab oder andere schlimme Dinge, die passieren, damit die gemachte Arbeit vernichtet wird.
Papyrus Autor wirkt bei diesem Phänomen dagegen. Man kann einstellen, dass es den Text in bestimmten Intervallen automatisch gespeichert werden soll. Außerdem fragt es, wenn man eine längere Zeit nicht gespeichert hat, bzw. der Text sich beträchtlich verlängert hat, ob man das Speichern noch nachholen möchte. Das finde ich, da ich eben nicht nach jedem Absatz Strg+S drücken will, enorm praktisch.

Punkt 2: Notizen

Rechts vom Dokument befindet sich ein Klemmbrett, an das man Notizen anheften kann. Diese kann man farblich unterteilen und wenn man im Dokument scrollt, so bleiben sie auf gleicher Höhe. Eine gute Erinnerung also, falls man noch ein Kapitel verlängern, Formulierungen nachträglich einfügen möchte, … Aber Notizen kann man auch überall im Text verankern, ganz ähnlich wie Kommentarfelder bei MS Word. Nur, dass man bei Papyrus diese wiederum farblich gestalten kann. Z.B. für die unterschiedlichen Charaktere des Manuskripts.

Punkt 3: Normseiten

Papyrus erstellt über einen Button automatisch Normseiten. Das ist super praktisch, wenn man im Verlauf des Arbeitsprozesses prüfen möchte, ob das Manuskript zu lang wird. Papyrus erstellt dabei ein neues Dokument, das man parallel zum Original speichern kann. Sollte man etwas innerhalb der Normseiten abändern, hat dies keine Auswirkungen auf das Originaldokument; und anders herum. Ich nutze die Normseitenfunktion z.B. auch, um Zwischenversionen eines Projekts schnell zu speichern.

Jedoch sollte man mit dieser Funktion vorsichtig umgehen. Die Normseiten von Papyrus sind z.B. nicht diejenigen, die alle Agenturen und Verlage einfordern. Daher finde ich die Funktion zwar praktisch zur groben Überprüfung, erstelle jedoch die endgültigen Normseiten eines Projekts mittlerweile manuell.

Aber kommen wir jetzt zu den beiden Funktionen, die Papyrus Autor auszeichnen und es meiner Ansicht nach so beliebt machen.

Punkt 4: Lesbarkeit

Auf der unteren Menüleiste von Papyrus kann man ein Icon in der Form eines Auges anklicken und somit die Lesbarkeit-Analyse einschalten. Diese markiert im Manuskript die Sätze farblich nach Schwierigkeitsgrad; je nach Satzlänge und Wortwahl. Schön daran ist, dass man sich die Farben selbst einstellen kann. Ich kenne viele die mit blassen Pastelltönen arbeiten, ich jedoch (ich habe euch meine Einstellungen angefügt) mag es lieber kräftig. Es ist zwar ein Schock, wenn das Dokument wie ein Regenbogen leuchtet, aber so findet man relativ schnell die schlecht oder sperrig formulierten Sätze. Außerdem kann man die Lesbarkeit nach Belletristik, Sach- und Fachbuch ausrichten.

Punkt 5: Stilanalyse

Und zum Schluss der absolute Schatz des Programms: die Stilanalyse. Wie schon bei der Lesbarkeit lässt sich diese via eines Buttons in der unteren Menüleiste aktivieren. Jedoch kann man hierbei Wortwiederholungen, lange Sätze, Füllwörter, Adjektive/Adverbien, Phrasen, Verbfaulheit, Konjunktionen, Passiv, Gleichzeitigkeit, Hellsehen/Wertung, … im Text hervorheben lassen. Erneut lässt Papyrus diese Hervorhebungen einen selbst einstellen. Ob man Wörter durchgestrichen, von einem Quadrat eingeschlossen oder mit einer gepunkteten Linie unterstrichen habe möchte, entscheidet man selbst.

Diese Funktion ist für mich unerlässlich geworden. Sicher, ich lese meine Manuskripte gegen, ich vertraue auf meine Testleser, dennoch findet das menschliche Auge niemals alle Fehler. Selbst wenn ich gezielte Durchläufe mache und mich jeweils nur ein stilistisches Problem kümmern würde. Aber wer hat schon die Zeit einen Roman, sagen wir … sieben Mal zu lesen, um alle Fehler herauszufischen? Ich zumindest nicht, ich lasse mir von Papyrus Autor helfen. Umschreiben, anpassen und neue Formulierungen finden, darf ich weiterhin (es ist immerhin nur ein Programm).
Aber Papyrus zeigt praktisch direkt mit dem Finger drauf (insofern, man es so einstellt): Da! Da ist der Fehler! Los, schreib um, damit die Markierung verschwindet.
Dieses Verschwinden ist zugleich auch wieder eine kleine Belohnung: Problem behoben, Problem verschwunden. Gerade wenn man den Beginn einer Überarbeitung (massig Farben, Kästchen, Linien und Punkte, fast schon ein Kunstobjekt) mit der fertigen Version (im Großen und Ganzen schwarze Buchstaben auf weißen Hintergrund) vergleich, dann weiß man als Autor auch gleich wieder, was man noch alles an kleinen Schwächen aus dem Geschriebenen herausgeholt hat.
In diesem Sinne nimmt Papyrus einem nicht die Arbeit ab. Man muss immer noch wissen, wie man mit Wortwiederholungen oder passiven Formulierungen umgeht. Es ist eine hilfreiche Stütze, kein goldener Weg.
Und wem diese kleine Vorstellung nicht genügt, mehr Informationen möchte oder das Programm erwerben will, den verweise ich freundlich auf die offizielle Internetseite: http://www.papyrus.de/
Tipps für Autoren : Papyrus Autor

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