Jedes Mal wenn ein Jahr zu Ende geht, blicke ich zurück und genieße die schönen und weniger schönen Momente. Dies zeigt mir, wie schnell die Zeit vorbei geht, wie klein man sich manchmal in seiner Existenz fühlt, oder wie überglücklich man war. Jeder Moment, so unwichtig er auch sein mag, macht unser Leben und unser Sein aus.

Leider haben wir Menschen die schreckliche Eigenschaft, dass schlechte Erinnerungen uns länger im Gedächtnis bleiben. Wenn ich an 2010 zurückdenke, stechen die schlechten Momente heraus; scharf wie Foto mit höchstmöglicher Auflösung. An die Guten, an die erinnere ich mich verschwommen. Der Besuch von meinen Schulfreundinnen, die Buchmesse, mein erster Vertrag, die Geburtstagsfeiern, die Tage, an denen man mit Freunden nur sinnlos gelacht hat oder ich mit Dominic sechs Stunden über ein neues Manuskript philosophiert habe. Ich habe nichts davon vergessen, aber zu allererst fallen mir eben die Tiefschläge ein.

An den letzten Tagen eines Jahres suche ich aber auch meine Liste mit den Vorsätzen hervor und rechne ab. Was habe ich geschafft, was eher weniger? Auf ein Ziel zu zuarbeiten, fällt mir leichter, daher werde ich auch dieses Jahr wieder eine Liste schreiben. Es ist, als würde man nicht mehr herumdümpeln in seiner Zeit, mit seiner Energie. Sondern ich weiß dadurch genau, welche Punkte ich in Angriff nehmen muss. So fallen sie mir leichter von der Hand.

Meine Vorsätze für 2010 waren:

  1. Tou’Gard 1 promoten, Band 2 schreiben
    Zählt es, wenn ich sage, ich habe Band 1 noch mal überarbeitet und den Mittelteil neu geschrieben? Für Aufmerksamkeit habe ich gesorgt, das definitiv. Auch wenn das Experiment neobooks sich nicht als das herausstellte, was ich erwartete.
  2. Mehr Sport
    Das nehme ich mir jedes Jahr vor. Mäßiger Erfolg. Aber ich gebe diesen Vorsatz nicht auf, selbst wenn er nur mein Gewissen beruhigt. Irgendwann wird’s schon klappen. 😀
  3. Mehr Zeit für meine Mitmenschen.
    Das habe ich geschafft und ich bin sehr glücklich darüber. Freunde und Familie sind oft zu Besuch gekommen, auch Verwandte von weiter weg. Dazu bin ich sehr froh, dass wir eine Flatrate besitzen. Ich habe viel gesehen, erlebt und noch mehr gelacht.
  4. Eine Sprache lernen
    Hm. Ich habe keine neue Sprache gelernt, aber dafür geschafft, dass meine Schriftsprache klarer und verständlicher wird. Ich setze mal einen mentalen Haken hinter diesen Punkt.
  5. Mehr Ordnung halten.
    Abgesehen von meinem Schreibtisch, der für sich autonom und chaotisch lebt, würde ich sagen: vollbracht. Wenn ich zurückdenke, gab es in 2010 deutlich weniger Gemurre zwischen Dominic und mir, weil einer von uns etwas liegen gelassen hat.
  6. Nach Warnemünde fahren.
    Das werden wir wohl nie mehr hinkriegen. Die Zeitpläne von Dominic, unseren Freunden und mir sind dermaßen unvereinbar, es kommt einem Wunder gleich, wenn wir alle einem Tag Zeit hätten.
  7. Auf einen Weihnachtsmarkt und ein Sommerfest gehen.
    Ebenso vollbracht. Wieder ein Stückchen mehr von Berlin gesehen. Im Übrigen sollte man sich den Weihnachtsmarkt zwischen dem Roten Rathaus und dem DHM einmal ansehen. Schöne Atmosphäre und eine Eislaufbahn!
  8. Neue Leute kennenlernen.
    2010 bin ich auf jeden Fall um ein paar Freunde reicher geworden. Vielleicht sollte ich mich an dieser Stelle für eure Tipps, Hilfen und eure Freundschaft bedanken. Ich denke, dass ihr wisst, was ihr mir bedeutet.
  9. Bewusster lesen
    Yippie, das habe ich auch hinbekommen. Zu meinem Leidwesen … Ich kann kein Buch mehr lesen, ohne zu analysieren. Ständig stolper ich über holprige Textstellen, schlechte Übersetzungen … Ich sage nur bei Percy Jackson heißt es „die Basebälle“ und „Hochoktan“ für Benzin. 😉 Dafür kann ich mittlerweile an jeder Stelle eines Buches aufhören und locker zwölf Versionen finden, wie es weiter gehen könnte. Das ist doch was.
  10. Lernen glücklich und zufrieden zu sein.
    Ich habe bemerkt, dass Menschen nicht erkennen, welches Glück ihnen zuteil wird, und niemals zufrieden sind. Dabei können schon die kleinsten Augenblicke, ein Lächeln, das Gefühl etwas abgeschlossen zu haben, Glück schenken. Man muss es nur zulassen und sich den Moment nehmen, dieses Gefühl auszukosten. Ich habe mir dieses Ritual zueigen gemacht, um nach einem langen Tag, nach einem Berg Arbeit zu sagen: Gut gemacht. Oder puuhh alles geschafft. Das gibt gleich mehr Energie und ein deutlich ausgeglicheneres Leben. Als wenn man sich an „du musst das, und das und das und das machen“ hält. Die Summe dieser vielen kleinen Glücksmomente wiegt mehr, als ein bombastisch großes. Denn man sollte jeden Tag so verbringen, dass man seinem persönlichen Glück ein Stück näher kommt.

Natürlich gab es auch Schattenseiten in 2010, auf die ich gerne verzichtet hätte. Aber im Großen und Ganzen blicke ich zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Ich habe nicht alles erreicht, was ich mir vorgenommen hatte, aber, naja, ich bin 21 und habe noch genügend Zeit einen Bestseller zu schreiben! 😛

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2011. Hoffentlich gewöhnt ihr euch schneller an das neue Datum als ich. Wahrscheinlich schreibe ich im März noch immer 2010 …  Und hoffentlich bleibt ihr mir im neuen Jahr als Leser treu. 🙂

Auf dass all unsere Wünsche und Vorsätze in Erfüllung gehen!.

Mein Rückblick auf das Jahr 2010

Ein Kommentar zu „Mein Rückblick auf das Jahr 2010

  • 1. Januar 2011 um 11:39 Uhr
    Permalink

    Eine frohes und gesundes neues Jahr liebe Cornelia. Ich finde es ausgezeichnet, dass Du nicht nur einfach eine Liste mit guten Vorsätzen für 2011 schreibst sondern sie auch öffentlich kommunizierst. So bist Du nun auch der Öffentlichkeit gegenüber in der Rechenschaft, wenn Du am Ende des Jahres wieder auf Deine Liste blickst ;-). Mein persönlicher Tipp für Dich „Sag niemals nie“ und liebe Grüße aus Warnemünde

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